Wir sind es gewohnt im Winter Salate, Blumenkohl, Zucchini, Mangold etc. und natürlich auch die Südfrüchte in ausreichenden Mengen zu beziehen.
Vor allem aus Süditalien beziehen wir über die Firma Biotropic einen großen Teil unseres Bedarfes.

Durch den Wintereinbruch ergeben sich Lieferengpässe, Qualitätsprobleme und ein Ende ist nicht in Sicht.
Hier ein kurzer Bericht von Doris Thewes, Leiterin des Biotropic-Büros in Italien:

Suditalien wird seit Tagen von eisiger Kälte heimgesucht, die seit letzten Freitag auch sehr viel Schnee mit sich brachte in den Regionen Apulien, Basilikata und die Marchen.
Die Schneebilder bis zu 70cm kommen aus dem Metaponto d.h.unter dem Stiefel in der Kurve zwischen Absatz und Fuß.
Eine solche Situation gab es seit über 50 Jahren nicht mehr! Begleitet ist das Ganze mit anhaltenden Minustemperaturen bis zu -7 Grad.

Dort wo die Felder nicht mit Schnee bedeckt sind macht der Frost vieles kaputt. In Süditalien wird das ganze Wintergemüse angebaut, das wir alle beziehen.
Fenchel ist äußerst frostempfindlich, d.h falls er geerntet werden kann, bekommt er durch den Frost zunächst leichte Braunstellen an der Seite, die sich dann schnell zu Faulstellen verändern, d.h. die Ware ist nur gering lagerfähig und müsste schnell verzehrt werden.
Blumenkohl und Mangold sind weniger empfindlich, da sie hohe Blätter haben, die den Kern noch schützen. Aktuell sind sie mit Schnee bedeckt, Petersilie ist ebenfalls unter Schnee, Endivien bekommt leichte Frostschäden an den Außenblättern und schnell mal ein Faulblatt, also kommt es hier zu Qualitätseinbußen auch bei der Ware, die unterwegs ist.

Der Brokkoli war bereits durch sehr viele Überschwemmungen und durch den Nässe bedingten Schneckenfrass in der Verfügbarkeit stark von Ausfällen geschwächt, das ist schon seit November bemerkbar.

In Sizilien gibt’s auch Schnee aber vor allen Dingen Frost, in den leichteren Gewächshausstrukturen bekommen die Zucchini Frostschäden, Paprikapflanzen sind beschädigt und Tomaten sind blockiert.
Kohlrabi kommt aus Kampanien, hier sind seit Tagen Nachtfröste mit bedecktem Himmel – er wächst nicht.

Grundsätzlich ist zu sagen dass bei den tiefen Temperaturen nichts wächst- alles was unter 10° in der Nacht geht blockiert immer das Wachstum.

Zur Zeit ist keine Besserung in Sicht.

Zitrusfrüchte: aktuell gibt es noch keine größeren Schäden in der Verfügbarkeit zu spüren.
In Kalabrien sind aber die Temperaturen zu tief, so dass es auch zu Schäden an den Zitrus-Bäumen kommen könnte.

Tafeltrauben: hier brechen gerade viele Strukturen unter der Schneelast zusammen.

Die Bauernvereinigung spricht von Milliarden Schäden.

Zusätzlich gibt es viele Probleme auf den Straßen, die Arbeiter können nicht zur Arbeit kommen und die LKWs nur mit Mühe an ihre Bestimmungsorte.

Letzten Freitag hatten wir über 80 Paletten auf der Autobahn blockiert, die dann zwar langsam bis zum Abend ankamen aber dann natürlich in Deutschland ebenfalls viel später ankommen können. Diese Verspätungen dauern an.

Es tut uns sehr leid, aber gegenüber solchen krassen Wetterbedingungen und deren Folgen sind wir hilflos.

Winter in Italien
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