Kleine Apfelkunde
Der Apfel Santana ist auch als „Allergiker-Apfel“ bekannt, da er kaum Allergene enthält. Ein Allergen ist ein Antigen, meistens bestehend aus Eiweißen oder Eiweißverbindungen. Das Immunsystem allergischer Patienten reagiert mit der Bildung von IgE (Immunglobulin E)-Antikörpern auf den Kontakt mit Allergenen und löst Unverträglichkeitsreaktionen aus. Wie die allergische Reaktion ausfällt, ist von Mensch zu Mensch verschieden.
In den Niederlanden ist im Jahr 1978, durch die Kreuzung des Apfels „Elstar“ und einer alten und wenig bekannten Sorte namens „Priscilla“, eine neue Sorte enstanden: der Apfel „Santana“. Dass der „Santana“ für Menschen mit leichter und mittelschwerer Allergie ungefährlich ist, haben die Forscher eher zufällig herausgefunden: sie wollten eigentlich einen Apfel züchten, der gegen Apfelschorf resistent ist – in der Apfelzucht ein großes Problem. Dabei stellten sie fest, das im „Santana“ ein niedriger Gehalt eines der beiden Eiweiße steckt, die Allergien auslösen.
Oftmals ist es so, dass Apfel-Allergiker Apfelsorten wie „Golden Delicious“, „Gala“ oder „Jonagold“ nicht vertragen. Der Grund ist, dass die neueren Sorten besonders viele Allergene enthalten. Der Anteil ist so hoch, weil andere Abwehrstoffe der Äpfel, die sekundären Pflanzenstoffe Polyphenole, durch Züchtung stark reduziert worden sind, um süßere Sorten zu erzielen. Die für Aroma und Säure zuständigen Polyphenole schützen den Apfel vor Schimmelpilzen und sind auch gesund für den Menschen.
Alte Apfelsorten sind daher aufgrund der Polyphenole verträglicher für Allergiker. Weitere Vorteile: der regelmäßige Verzehr alter Sorten kann Allergiker auch resistenter gegen Problemäpfel machen und Symptome reduzieren. Wenn also die Allergie nicht so stark ausgebildet ist, können sich Allergiker an den alten Apfelsorten versuchen. Die Äpfel solten immer frisch sein. Je länger der Apfel lagert, desto mehr Eiweiße reichern sich an. Die meisten Eiweiße sitzen direkt unter der Schale, daher ist es für Allergiker ratsam, die Äpfel zu schälen.
(Quelle: Naturkost Schramm)
